Effizienzhaus (NH)
Das nachhaltige Bauen ist ein zentraler Baustein in der Gesellschaft und in der Strategie der Bundesregierung zur nachhaltigen Entwicklung.

Gefördert wird die Errichtung und der Ersterwerb von Effizienzhäusern und Eigentumswohnungen, die den niedergelegten technischen Mindestanforderungen entsprechen, durch Fachunternehmen durchgeführt werden und zu einer Verbesserung des energetischen Niveaus des Gebäudes führen und damit zur Minderung von CO2-Emissionen beitragen.
Unterstützt wird das Vorhaben durch einen Förderkredit für Familien mit Kindern, die über ein geringes bis mittleres Ein­kommen ver­fügen und profi­tieren von einer höheren Förderung. Und können jetzt auch eine 20-jährige Zins­bindung wählen.

Ein klimafreundliches Wohngebäude wird erreicht, wenn

  • die Effizienzhaus-Stufe 4o erreicht wird und
  • in seinem Lebenszyklus so wenig CO2 ausstößt, dass die Anforderung an Treib­haus­gasemissionen des „Qualitäts­siegels Nach­haltiges Gebäude Plus“ erfüllt werden und
  • nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.

Ein klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG wird erreicht, wenn

  • die Effizienzhaus-Stufe 4o erreicht wird und
  • die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nach­haltiges Gebäude Plus“ (QNG-PLUS) oder des „Qualitäts­siegels Nach­haltiges Gebäude Premium (QNG-PREMIUM)“ erfüllt – bestätigt durch ein Nach­haltigkeits­zertifikat und
  • nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.

Die Energieberatung Hochfranken ist als Auditor über das BiRN- Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen GmbH gelistet und zertifiziert.
Nachhaltigkeitsauditoren haben die Aufgabe Bauherren während eines Hausbauprojekts über den gesamten Prozess einer Nachhaltigkeitszertifizierung zu begleiten.

Energetische Fachplanung und Baubegleitung; Nachhaltigkeitszertifizierung

Gefördert werden:

  1. energetische Fachplanungs- und Baubegleitungsleistungen im Zusammenhang mit der Umsetzung einer geförderten Maßnahme einschließlich einer akustischen Fachplanung in Verbindung mit dem Leitfaden für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz für relevante technische Anlagen (zum Beispiel Luftwärmepumpen, Klimageräte, Lüftungsanlagen, Klein-Windenergieanlagen sowie sonstige nicht genehmigungsbedürftige KWK-Anlagen) zur Einhaltung des Stands der Technik entsprechend § 22 BImSchG sowie
  2. Nachhaltigkeitszertifizierungen und die damit in Zusammenhang stehenden Beratungs- und Planungsleistungen einer gemäß Nummer 5.1 geförderten Maßnahme, sofern diese von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle ausgestellt worden sind. Das Zertifikat bestätigt die Übereinstimmung der Maßnahme mit den Anforderungen des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude“.
    Auditoren für das Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK) sind Experten im Bereich des Nachhaltigen Bauens. Weitreichende theoretische und praktische Fachkenntnisse im Bereich des Bauwesens und des nachhaltiges Bauens sowie eine abgeschlossenes Hochschulstudium sind in der Regel die Mindestvoraussetzungen für die Ausbildung zum BNK-Auditor.

Die Leistungen in Nr. 1 können nur dann gefördert werden, wenn sie durch einen Energieeffizienz-Experten erbracht werden.

Die Leistungen in Nr. 2 können nur dann gefördert werden, wenn diese durch akkreditierte Zertifizierungsstellen ausgestellt worden sind und das Zertifikat die Übereinstimmung der Maßnahme mit den Anforderungen des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude“ bestätigt.

Die Energieberatung Hochfranken ist zertifizierter BNK – Auditor für Nachhaltiges Bauen in Zusammenarbeit mit der akkreditierten Zertifizierungsstelle BiRN zur Ausstellung von Nachhaltigkeitszertifikaten.

BEG-Förderung von Zertifizierungen für nachhaltige Wohngebäuden in Deutschland mit dem BNK-System

Ab 01.07.2021 wurde das BNK/BNG-Zertifikat unter dem NH-Paket in die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) aufgenommen. Bei Einhaltung des KfW 40 Effizienzhaus-Status und bei Erreichung eines BNK/BNG (QNG)-Zertifikats gelten seit dem 01.03.2023 folgende Förderbedingungen:

1. KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (Programm 297 und 298)

  • Stufe 1: Klimafreundliche Wohngebäude (Effizienzhaus 40 und QNG Ökobilanz): max. 100.000 Euro pro Wohneinheit
  • Stufe 2: Besonders nachhaltige Wohngebäude (Effizienzhaus 40 und QNG Zertifikat): max. 150.000 Euro pro Wohneinheit
  • Tilgungszuschuss und Baubegleitung entfällt, aber auf diese Kredite gibt es eine Zinsverbilligung (Zinsverbilligung dämpft die Zinslast für Schuldner um bis zu vier Prozent pro Jahr – gemessen an den marktüblichen Konditionen).

Durch stark verbesserte Zinssätze können im Vergleich zu herkömmlichen Bauzinses weitere Einsparungen erzielt werden.

Weitere aktuelle Informationen rund um die Gebäudeförderung durch den Bund erhalten Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der KfW.

2. Sonstige

Auch Privatbanken, Landesbanken etc. bieten vergünstigte Kredite an, wenn ein Nachhaltigkeitszertifikat nach BNK/BNG (QNG) für ein Gebäude vorliegt.

 

Das Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen (BiRN) wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) als anerkannte Zertifizierungsstelle sowie als offizieller Systemträger des BNK-Systems ernannt. Von BiRN ausgestellte Nachhaltigkeitszertifikate sind somit förderfähig im Sinne der neuen Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG).

Nachhaltiges Bauen und Sanieren
Das nachhaltige Bauen ist ein zentraler Baustein in der Gesellschaft und in der Strategie der Bundesregierung zur nachhaltigen Entwicklung.

Kaum ein Begriff wird in öffentlichen und in der fachlichen Diskussionen so oft verwendet wie der Begriff der Nachhaltigkeit.
Die Frage lautet: Wie kann Nachhaltigkeit unter ökologischen, ökonomischen wie auch sozialen Aspekten in die tägliche Praxis integriert werden, so dass Vorteile in der Gegenwart und in der Zukunft erkennbar werden? – Für viele Politiker und Wissenschaftler ist demnach eine gesellschaftliche Entwicklung nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können.

Was bedeutet nachhaltiges Bauen?

Nachhaltiges Bauen umfasst alle Bereiche von der Wahl des Grundstücks über die Architektur und Energie-, Wasser-, Materialeffizienz, den Betrieb, die Instandhaltung sowie Abfallvermeidung bis hin zum ressourcen-effizienten Betrieb und schließlich der Dekonstruktion (Rückbau) nach einer Nutzungszeit von 50 – 100 Jahren.

Nachhaltiges Bauen bedeutet unter ökologischer Sicht vorrangig, die zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen bestmöglich unter den Gesichtspunkten von schonender Entnahme, effizientem Einsatz und Vermeidung von Umweltbelastungen zu verwenden.
Seit 2013 wird neben dem Neubau auch die Modernisierung und der Umbau von Gebäuden verstärkt berücksichtigt. 

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen

Das BNK/BNG-Gütesiegel ist ein Nachhaltigkeitsbewertungssystem, das als QNG Siegelvariante des Bundes für Wohngebäude aufgenommen wurde.

Der Bund hat es sich zum Ziel gesetzt, einen eigenen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung seiner Gebäude zu leisten und damit im besonderen Maße seiner Vorbildfunktion im nachhaltigen und energieeffizienten Bauen gerecht zu werden.

Mit dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB)“ möchte der Gesetzgeber nun auch ziviles nachhaltiges Bauen fördern und stellt dafür Fördermittel bereit, um Anreize für Bauherren zu schaffen.
Die Baumaßnahmen werden auf Grundlage des Bewertungssystems nach festgelegten Kriterien und Maßstäben unter Einbeziehung ökologischer, ökonomischer wie auch sozialer Aspekte transparent, messbar und überprüfbar dokumentiert und ausgewiesen. Die Beurteilung soll sich dabei auf wissenschaftlich anerkannte Methoden der Ökobilanzierung und der Lebenszykluskostenrechnung stützen. Beim Erfüllen der Kriterien kann man eine Förderung erreichen.

BNK/BNG (QNG) 19 Kriteriensteckbriefe

Definition:
  • BNK (QNG) Gütesiegel: Wohngebäude mit 1 bis 5 Wohneinheiten
  • BNG (QNG) Gütesiegel: Wohngebäude größer als 5 Wohneinheiten

 

1. Soziokulturelle und funktionale Qualität
1.1.1 Wohngesundheit: Innenraumlufthygiene
1.1.2 Wohngesundheit: Trinkwasserhygiene
1.2.1 Sommerlicher Wärmeschutz
1.3.1 Tageslichtverfügbarkeit
1.4.1 Schallschutz
1.5.1 Haustechnik: Bedienfreundlichkeit und Informationsgehalt der Steuerung
1.6.1 Sicherheit: Präventive Schutzmaßnahen gegen Einbruch
1.6.2 Sicherheit: Brandmeldung und Brandbekämpfung
1.7.1 Barrierefreiheit
2. Ökonomische Qualität
2.1.1 Ausgewählte Kosten im Lebenszyklus
3. Ökologische Qualität
3.1.1 Ökobilanz: Treibhauspotential
3.2.1 Ökobilanz: Primärenergiebedarf
3.2.2 Dezentrale Erzeugung regenerativer Energie
3.3.1 Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung
3.4.1 Einsatz von Wasserspararmaturen
3.5.1 Flächenausnutzung
4. Prozessqualität
4.1.1 Zielvereinbarung
4.2.1 Gebäudeakte inkl. Nutzerhandbuch
4.3.1 Qualitätssicherung

Weitere Informationen zum Kriterienkatalog und den Steckbriefen erhalten Sie auf der Website zum BNK-System.

BNK Systemgrenze – Anforderung an Gebäude

  • Ein- bis Fünffamilienwohnhaus (klassisches Einfamilienwohnhaus, Einfamilienwohnhaus mit Einliegerwohnung, Reihenhaus, Doppelhaus, Mehrfamilienwohnhaus bis fünf Wohneinheiten)
  • Gebäude in der Planungsphase oder dessen Inbetriebnahme nicht länger als 3 Jahre zurück liegt
  • Betrachtung von Doppel- und Reihenhäusern als eigene Gebäude
  • Keine spezielle Anforderungen an die Qualität des Baubestandes (z.B. energetische Qualität)
  • Keine Bewertung des umliegenden Grundstücks (Garten, Terrasse, Garagen, Außenkante des Gebäudes als Systemgrenze

 

Ziele der Nachhaltigkeit im Baubereich

Soziokulturelle und funktionale Qualität:

  • Sicherung von Gesundheit
  • Behaglichkeit im Gebäude
  • Menschengerechtes Umfeld
  • Erhaltung sozialer und kultureller Werte

Ökonomische Qualität:

  • Senkung der Lebenszykluskosten (LCC)
  • Erhalt ökonomischer Werte

Ökologische Qualität:

  • Schutz der Umwelt z.B. Ökobilanz (LCA)
  • Flächen- und Energieverbrauch
  • Schonung der natürlichen Ressourcen (Verfügbarkeit der Materialien und Recycling)

Technische Qualität:
  • Brandschutz, Schallschutz, Gebäudehülle, Demontage, Reinigung etc.
Prozessqualität:
  • Vorplanung, Integrale Planung,. Ausschreibung, Varianten, Baustelle, Inbetriebnahme etc.
Standortqualität:
  • Mikrostandort, Risiken, Transport, Nutzspezifische Einrichtungen etc.

Effizienz: 

Verringerung der Transmissionswärmeverluste durch bessere Dämmung, Austausch der alten Heizung durch effiziente Heiztechnik. 

Konsistenz: 

Heizen mit erneuerbaren Energien, Gebäude produzieren mehr Energie als sie verbrauchen.

Suffizienz:

Kleinere Wohnflächen nutzen (der Wohnflächenverbrauch pro Person hat sich gegenüber dem Jahre 1960 von 20m² auf 45m² erhöht und damit zu Heute mehr als verdoppelt). Verringerung der Energieverbräuche

Ökologische Qualität der Baustoffe

Der Klimawandel stellt für die Menschheit eine enorme Herausforderung dar. Die Reduktion des Treibhausgaseffektes ist somit eine elementare Aufgabe geworden, die Erwärmung der Erde zu reduzieren. Insbesondere der Bereich Wohnen und Bauen bietet dabei enorme Einsparpotentiale, z.B. durch die Reduzierung von Treibhausgasen, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Das Treibhauspotential einer chemischen Verbindung (Co2-Äquvalent) ist eine Maßzahl für einen relativen Beitrag zum Treibhauseffekt, der die Erwärmungswirkung der Erdatmosphäre über einen bestimmten Zeitraum betrachtet z.B. 50 Jahre und auch als Global Warming Potenzial bezeichnet wird (GWP-Wert).