ENERGIE SPAREN


Energie! - Unser Lebenselexier


Ohne eine zuverlässige Energieversorgung - Elektrizität, Heizung, Kraftstoff - ist unser derzeitiger Lebensstil in der Zukunft nicht mehr möglich. Noch nie hat die Welt so viel Energie gebraucht: Unser Verbrauch ist heute beinahe doppelt so hoch wie 1980.
Der springende Punkt ist, dass der Mensch derzeit knapp 90 Prozent seiner Energieversorgung fossil deckt.
Setzt sich dieser Trend fort, ist eine Energiekrise mit Stromausfällen und Engpässen bei der Öl- und Erdgasversorgung kaum noch zu vermeiden.

Ohne entscheidendes Gegensteuern der Weltgemeinschaft werden bei der gegenwärtigen Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen, die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten Jahrzehnte erreicht sein.
Fossile Energie wird nicht nur teuer, sie wird auch in naher Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen, so wie wir es gewohnt sind.

Grafik: Entwicklung der 10 größten ErdölförderlaenderGrafik: By Delphi234 (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons (weitere Informationen Wikipedia)

 

Aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China, Indien und Brasilien verlangen einen größeren Teil der Energierecourcen der Welt und investieren in großem Stil.
Auch die wachsende Abhängigkeit der EU von Einfuhren aus Drittländern gibt großen Anlass zur Sorge, insbesondere der Bezug in Erdöl (85 Prozent) und Erdgas (65 Prozent).
Es wurde 2011 vorausgesagt, dass die Erdölreserven von 216,9 Milliarden Tonnen einschließlich Ölsand (26,9 Milliarden Tonnen) und Schweröl (21,2 Milliarden Tonnen) rechnerisch noch 56 Jahre den Weltverbrauch decken können.
Dies bedeuted für die Welt eine existenzielle Herausforderung, der wir nicht ausweichen können. Für unsere wirtschaftliche Zukunft, aber auch für die Klimaerwärmung bedeuted das ein schnelles, umsichtiges und entschlossenes Handeln.


Jahrhundertprojekt Energiewende


Der Umstieg von der nuklear-fossilen Energieversorgung in eine regenerative Energieversorgung ist mehr als eine "einfache" Umstellung und nicht per Knopfdruck zu erhalten. - Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt.
Wer die Zeichen der Zeit erkannt hat, sollte den Wandel jetzt vollziehen, da die Energiepreise aus erneuerbaren Energien im Gegensatz zu den nuklear-fossilen Energien auch für die Zukunft kalkulierbar bleiben.
Wenn die Energiewende vernünftig und zügig umgesetzt wird, werden die Chancen für Deutschland, seiner Bevölkerung und seinen hiesigen Unternehmen deutlich überwiegen. Richtungsweisend ist hierfür Rohstoff- und Energieeffizienz, sowie der technologische Fortschritt und die Zusammenarbeit aller Parteien und Einrichtungen.

Denn gerade erneuerbare Energien besitzen wir mehr als genug. Wir müssen nur lernen die Formen der Energieerzeugung aufeinander abzustimmen und auf welche (neue) Art und Weise die Energie bereit gestellt werden soll.
Hierbei sollten wir auf die gesamte Vielfalt setzen und den Mix der Energieerzeugung und Speicherung nutzen, um vorallem Energieknappheit in den Übergangszeiten zu verhindern. Gerade die ungenutzten Kapazitäten aus Sonnen- und Windenergie können für die Energiespeicherung, z.B. bei der Herstellung von Wasserstoff (Windgas), für Pumpspeicherkraftwerke, sowie Elektroautos die ins Stromnetz mit eingebunden werden, hervorragend genutzt werden.
Viele weitere interessante und viel versprechende neue Technologien sind noch in der Entwicklung und werden in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen.

Weiterhin ermöglicht eine dezentrale Errichtung der Erneuerbaren Energien eine Wertschöpfung in der Region und eine Stärkung des ländlichen Raumes, so dass Kapitalabflüsse aus der Region minimiert werden. Daher spielen Erneuerbare Energien in der kommunalen Energiepolitik eine zunehmend große Rolle und werden von der Lokalpolitik häufig gefördert. Zudem hat Energieeffizienz unter allen Umwelttechnologien das höchste wirtschaftliche Wachstumspotenzial! - Das stärkt den regionalen Inlandmarkt, schafft neue Arbeitsplätze, die man dauerhaft auch erhalten kann.

Hierzu müssen wir den Umgang mit Energie neu erlernen: - Energie muss als knappe Ressource verstanden werden und sie muss eine Wertschätzung erhalten.

Die Energiewende bedeutet in erster Linie
die Reduzierung des Energieverbrauchs.

Die Nutzung der Erneuerbarer Energien steht in der öffentlichen Diskussion verstärkt im Vordergrund, obwohl Maßnahmen zur Energieeffiezienzsteigerung eine noch deutlich höhere praktische Bedeutung haben, wird das vorallem in der Politik wenig nach aussen kommuniziert.
Immerhin werden knapp 40 Prozent der verbrauchten Energie in Deutschland allein für Heizung und Warmwasser aufgewendet. Unser primäres Ziel sollte daher nicht die Schaffung neuer Energiequellen sein, sondern die Reduzierung des eigenen Energiebedarfs. Das wäre nicht nur eine wirtschaftlich logische Konsequenz, sondern auch ein Klimabewusstes handeln. In der derzeitigen Entwicklung, ist das aber nicht zu erkennen.

Grafik: Wer verbraucht die meiste Energie in Deutschland, Haushalt mit 27%, Gewerbe 16%, Industrie28%, Verkehr 30%

Gerade die Altbauten fallen besonders ins Gewicht. 35 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche verbraucht ein energetisch unsaniertes Einfamilienhaus aus den 50/60er Jahren im Durchschnitt pro Jahr. Das Einsparpotenzial läge durch eine energetische Sanierung bei bis zu 80 Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern wäre das eine jährliche Heizkostenersparnis von über 2.000 Euro.


Von den gut 2.500 Terawattstunden Endenergie, die im Jahr in Deutschland verbraucht werden, entfallen rund 1.070 auf Raumwärme, Warmwasserbereitung und Beleuchtung.
Ausgehend von einem durchschnittlichen Einsparpotenzial von 65 Prozent, ergibt sich im Gebäudebereich - bei konsequenter Sanierung mit Dach- und Außenwanddämmung und Fenstermodernisierung nach neuem technischem Stand - ein Mindestverbrauch von 696 Terawattstunden (1TW=10^{12}) also 696 Milliarden KWh pro Jahr.
Dieses Einsparpotential entspricht ungefähr der Energiemenge von 85 Atomkraftwerken, beziehungsweise der fünffachen Energiemenge, die alle 17 Atomkraftwerke in Deutschland im Jahr 2007 ins Stromnetz eingespeist haben. Den neueste Daten der dena, der Wissenschaftler und den Energieexperten zufolge, könnten bis zum Jahre 2020 die Energiekosten bis zu 33 Millarden Euro gesenkt werden, sollten die von der Bundesregierung beschlossenen Ziele umgesetzt werden.

Würden allein die Wohngebäude energetisch so saniert werden, was technisch realisierbar ist, beherberge das Potentiale, die um eine Zehnerpotenz höher liegen, als die der erneuerbaren Energien.

Die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich ist also der Hauptschlüssel, um unsere Probleme im Energiebereich zu lösen..

So Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser vom Ordinarus der Technischen Universität München und bis zum Jahr 2014 Leiter desFraunhofer-Insitutes für Bauphysik. Er erforschte seit Jahren diese Thematik und galt bis zu seinem Tode als einer der renommierten Fachleute für Energieeffizienz in Gebäuden.
Mit dieser Aussage soll klar werden, dass die Energieeffizienzsteigerung die Basis und Grundlage jeglicher sinnvollen Maßnahme sein muss, auf die dann mit erneuerbaren Energien aufgesetzt werden sollte, um z.B. die weitere Entwicklung zu den Plus-Energiehäuser zu schaffen.
Das sind Gebäude, die im Jahr mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Vermutlich werden wohl alle Neubauten ab 2020 dieses Kriterium erfüllen (müssen). Gebäude werden zu Mini-Kraftwerken. Das Ziel der Zukunft ist also ein klimaneutrales Leben.

Natürlich haben nicht alle Interesse an einer Energiewende. Schon gleich nicht die, die viel Energie teuer verkaufen wollen und können. Viele regenerative Energien sind auf dem Vormarsch und versuchen den großen Energieversorgern die Butter vom Brot zu nehmen. Die Energieriesen wirken angezählt und versuchen alles zu verhindern - auch mit politischer Unterstützung - um nicht weitere Marktanteile zu verlieren.