ENERGIEFORMEN


Energie verstehen!


Bei gegenwärtiger Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten Jahrzehnte erreicht sein.

Der Umstieg von der nuklear-fossilen Energieversorgung in eine regenerative Energieversorgung ist mehr als ein "einfache" Umstellung auf eine neue Art und Weise der Energie-Bereitstellung. Die Energiewende bedeutet auch einen neuen Umgang mit Energie: Energie muss als knappe Ressource verstanden werden, sie muss eine Wertschätzung erhalten.

Energiewende bedeutet in erster Linie
die Reduzierung des Energieverbrauchs.

Energieversorgung


In der energiepolitischen Diskussion geht es immer wieder um das Dreieck aus Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit unserer Energieversorgung. Diese Faktoren müssen nach Ansicht aller Akteure gleichermaßen Berücksichtigung finden. Dennoch besteht in Politik, Verbänden und Unternehmen erheblicher Dissens darüber, wie ein ausgewogenes Zusammenspiel der drei Aspekte am besten zu erreichen ist. Aus Sicht der Erneuerbaren-Branche muss ein zukunftstaugliches Energiekonzept auf dem entschlossenen Ausbau Erneuerbarer Energien aufbauen. Denn nur sie werden auf Dauer immer billiger und damit wirtschaftlicher. Nur sie nutzen die zumeist vor Ort und unbegrenzt verfügbare Ressourcen Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme und sichern so langfristig unsere Energieversorgung. Und sie haben in der Gesamtbilanz den niedrigsten Treibhausgasausstoß von allen Energieträgern.

  • Wirtschaftlichkeit
  • Versorgungssicherheit
  • Umweltverträglichkeit

Im Stromsektor kommt es jetzt darauf an, den zügigen Ausbau der Erneuerbaren fortzusetzen. Entscheidend dafür ist, dass weder zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut noch die Laufzeiten von Kernkraftwerken verlängert werden. Denn schlecht regelbare Großkraftwerke, die aus ökonomischen und technischen Gründen auf Dauerbetrieb ausgelegt sind, passen nicht zu den Anforderungen der immer stärker werdenden Erneuerbaren Energien. Um deren variables Stromangebot bedarfsgerecht zu ergänzen, bedarf es für den Übergangszeitraum vielmehr kleinerer und flexiblerer Kraftwerkseinheiten. Im Wärmesektor steht der große Durchbruch für die Erneuerbaren noch aus. Vor allem im Gebäudebestand müssen Effizienzmaßnahmen und Umstellung auf Solarthermie, Erdwärme und Biomasse Hand in Hand gehen und deutlich beschleunigt werden. Da wir rund die Hälfte unseres Energieverbrauches für Wärme aufwenden, liegt hier das größte Potenzial für Erneuerbare. Im Bereich Mobilität sind es vor allem zwei Pfade, auf denen Unabhängigkeit vom Erdöl erreicht werden kann: vermehrter Einsatz von Biokraftstoffen und Fortentwicklung der Elektromobilität. Beide Strategien müssen jetzt parallel mit Nachdruck verfolgt werden. Der BEE hat in enger Abstimmung mit seinen Mitgliedsverbänden ein Konzept für eine zukunftsfähige Energiepolitik bis 2020 erarbeitet. Darin skizziert die Branche die notwendigen politischen Rahmenbedinungen für einen zügigen und kontinuierleichen Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Berücksichtigt die Politik die Empfehlungen der Branche, kann der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbauch in Deutschland im Jahr 2020 bereits 28 Prozent betragen.

Mit Solar- und Windkraft und mit Biomasse produzieren viele kleine Stromerzeuger ein Viertel unseres Stroms - und verdienen Geld damit. - Aber kann man mit erneuerbaren und von Natur aus schwankenden Energien überhaupt eine sichere Stromversorgung garantieren?
Jahrzehnte lang haben wenige Stromkonzerne den deutschen Strommarkt dominiert. Sie haben mehr als 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stromes erzeugt. Heute machen die Erneuerbaren Energien ihnen Konkurrenz. Mit Solar, Wind und Biomasse erzeugen sie nun ein Viertel unseres Stromes und verdienen auch Geld damit. Aber können Sie auch Versorgungssicherheit garantieren?
Softwareunternehmen wie z.B. NEXT-Kraftwerke arbeiten seit längerem daran die Ökostromproduktion zu regeln. Denn im Stromnetz müssen ständig Verbrauchsschwankungen ausgeglichen werden und genau dafür haben sie eine Steuerung für Kleinkraftwerke entwickelt. Die kann per Funk Ökokraftwerke vollautomatisch herauf und herunter regeln. Eine wertvolle Dienstleistung die vorher nur konventionelle Kraftwerke leisten konnten. Die erneuerbaren Energien können Schwankung im Stromnetz verursachen, können aber auch ein Teil der Lösung sein, so Jochen Schwill von Next Kraftwerke. Indem sie zusammengeschaltet werden zu einem virtuellen Kraftwerk und reagieren so auf Stromnetzschwankungen und können die Leistungen dann entsprechend anpassen. Durch die Fernsteuerung arbeiten hunderte Kleinanlagen zusammen wie ein Großkraftwerk. Mit eingebunden sind Biogaskraftwerke die mit getrennt geregelten Generatoren ausgestattet sind und können sehr felxibel auf die Anforderungen reagieren, das bedeutet ihre Leistung kann sehr schnell erhöht oder reduziert werden. Diese Anlagen sind vielfältig einsetzbar. Zum einen können diese eine Grundlast erzeugen, z.B. wie ein Kohlekraftwerk das permanet zur Verfügung steht. Zum anderen ist es aber möglich das diese Biogasanlagen in ein virtuelles Kraftwerke eingebunden zu werden. Das bedeuted wenn andere erneuerbare Energien wie Windkraft oder Solarstrom nicht mehr zur Verfügung stehen, dass dann Biogas einspringt. Im Gärprozess wird Biogas erzeugt, das chemisch Erdgas entspricht und gespeichert werden kann, im Gegensatz zur derzeit kaum speicherbaren Solarenergie. Trotz steigender Strompreise sollte man kein schlechtes Gewissen haben mit Ökostrom Geld zu verdienen: Zum einen ist es sinnvoll regenerative Energien auch dezentral zu platzieren, weil einfach die Wertschöpfung dieser Anlagen auch in der Region bleibt. Jeder Handwerker, der auf der Biogasanlage aber auch auf der PV- oder an der Windkraftanlage arbeitet, kommt meist aus der Region. Somit bleibt auch die Kaufkraft hier und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Die Stromproduktion solcher Kleinanlagen wird von der Next-Kraftwerke GmbH nicht nur nach Bedarf geregelt. Gleichzeitig wird der Ökostrom auch an der Börse verkauft. Bei langfristig fallenden Preisen für Ökostrom wird er damit vermarktet wie Strom aus normalen Kraftwerken auch. Schon heute ist der Börsenpreis zeitweise höher als zum Beispiel die gesetzliche Einspeisevergütung für Windstrom.

Jochen Schwill und sein Partner Hendrik Sämisch haben eine Fernsteuerung für Kleinkraftwerke entwickelt, mit der Ökostromkraftwerke per Funk vollautomatisch herauf- und herunter geregelt werden können. „Die erneuerbaren Energien verursachen Schwankungen im Stromnetz. Sie können aber auch Teil der Lösung des Schwankungsproblems in deutschen Stromnetz sein, indem sie zusammengeschaltet werden zu einem virtuellen Kraftwerk und dann auf Stromnetzschwankungen reagieren und die Leistung dann entsprechend anpassen"“, beschreibt Jochen Schwill von der Next- Kraftwerke GmbH das Prinzip. Durch die Fernsteuerung arbeiten viele Hundert Kleinanlagen zusammen wie ein Großkraftwerk. Grundsätzlich ist nämlich die Fernsteuerung und Börsenvermarktung nur für Anlagen ab einer Größe von knapp einem Megawatt wirtschaftlich und technisch sinnvoll. Wertschöpfung bleibt in der Region Die Biogaskraftwerke von Landwirt Christan Rehse liefern mit drei getrennt regelbaren Generatoren bis zu knapp einem Megawatt Strom. Die Leistung kann sehr schnell erhöht und reduziert werden. Zum einen können wir eine Grundlast erzeugen, also wie ein Kohlekraftwerk permanent zur Verfügung steht. Zum anderen ist auch Biogas in der Lage, ins virtuelle Kraftwerk eingebunden zu werden, also wenn zum Beispiel Windkrafträder oder andere regenerative Energieträger nicht zur Verfügung stehen"“, sagt Landwirt Christian Rehse. Die Anlage wird mit gehäckseltem Mais gefüttert, den der Landwirt zum Großteil selbst anbaut. Der Mais vergärt in Tanks zu Biogas, das chemisch Erdgas entspricht und gespeichert werden kann. Für Christian Rehse ist das eine perfekte Ergänzung zur kaum speicherbaren Solarenergie, die er auf einem unfruchtbaren Acker ebenfalls produziert. Trotz steigender Strompreise hat er kein schlechtes Gewissen, mit Ökostrom Geld zu verdienen: "Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, regenerative Energien auch dezentral zu platzieren, weil einfach die Wertschöpfung dieser Anlagen auch in der Region bleibt. Jeder Handwerker, der auf der Biogasanlage aber auch auf der PV-Anlage arbeitet, kommt meist aus der Region. Somit bleibt auch die Kaufkraft hier und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt."

Die Stromproduktion solcher Kleinanlagen wird von der Next Kraftwerke GmbH nicht nur nach Bedarf geregelt. Gleichzeitig wird der Ökostrom auch an der Börse verkauft. Bei langfristig fallenden Preisen für Ökostrom wird er damit vermarktet, wie Strom aus normalen Kraftwerken auch. Schon heute ist der Börsenpreis zeitweise höher als zum Beispiel die gesetzliche Einspeisevergütung für Windstrom. Auch Marius Pötting vermarktet Ökostrom über die Next Kraftwerke GmbH. Seine Solardächer baut er aus Überzeugung und verdient auch Geld mit dem Ökostrom. Mit seinem Elektroauto kann er inzwischen sieben eigene Solaranlagen abfahren, die er im Lauf der Jahre gebaut hat. Zusammen mit zwei Freunden hat er auch in ein Windrad investiert. Autoren: Michael Houben, Moritz Schröder